Regen (04.06.07)


Und noch immer hämmert der Regen in einem fast regelmäßigen Takt gegen die matten Scheiben an mein Fenster. Ganz langsam, zähflüssig wie Honig, zerläuft er, bis sich die Tropfen wieder mit anderen Tropfen verbinden. Ich schaue noch einen Augenblick verträumt durch dieses matte Glas und träume vor mich hin. In Gedanken bin ich in einer ganz anderen Welt, weit weg von diesem Ort.

Und so öffne ich das Fenster und lass ihn hinein: Den frischen Duft, den neuen Augenblick. Ein Gefühl von innerer Ruhe umgibt meinen ganzen Körper. Ich atme tief ein und schließe meine Augen. Kühle umspielt meine Lungen. Ein weiterer kräftiger Zug dieser fantastischen Luft umspielt die Spitze meiner Nase. Ich muss lächeln, denn genau in diesem Moment schwebt ein Gedanke an mir vorbei. Einfach so. Ich puste ihm nach, gebe ihm neuen Schwung. Und obwohl der Gedanke mich nur für einen Augenblick streifte, zauberte er mir ein wohliges Lächeln auf meine Lippen.

Mit der Spitze meiner Zunge fahre ich darüber und versuche dieses Gefühl in mich aufzunehmen. Einen Regentropfen erwische ich dabei, wie er gerade meine Wange hinunterläuft und sich in meinem Mundwinkel verirrt. Der Tropfen schmeckt nach dir. Er schmeckt wie der Duft deiner Haare nach einem sommerlichen Regenguss. In mir steigt ein Gefühl der Zufriedenheit auf und verbindet sich mit dem Hauch der Glückseligkeit im Raum.

Der Regen lässt nach. Dennoch verbleiben diese Ruhe, diese Gelassenheit und dieser angenehm frische Duft. Ein paar einzelne Tropfen können so viel bewirken. Was kann dann ein richtiger Regenguss noch anrichten.

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