Bahnsteigkante (14.10.09)


Die Beine baumeln nun den Schienen entgegen,
der Zug ist weg, verschwindend auf eigenen Wegen.
Ein letztes Quietschen der Räder – ein Klagegeschrei
und es reißt mir fast mein kleines Herz entzwei.

Vor meinen Augen leuchtet noch immer das letzte Gemälde
von ihrem Gesicht und dem Weg den sie wählte.
Ihre Tränen laufen wie warmes Blei über ihre Wangen,
denn Sie und ihre Gefühle sind hinter dieser Scheibe gefangen.

Gefangen für nur einen kleinen Moment in der Unendlichkeit,
und dennoch kommt schon das Heimweh, das Problem ist die Zeit,
die nicht möchte verfließen, wie bis zu diesem einen Tag.
Und ich weiß, dass es nicht nur an dem so schönen Wetter lag.

Die Hand rutschte hinfort, als der Zug zu fahren begann
und auch über mein trauriges Gesicht die eine heiße Träne rann,
welche wenig später auf dem tristen, kalten Bahnsteig zerbrach.
Er musste sich setzen, gleich einen Moment danach.

Und so sitzt er noch immer – allein – an der Bahnsteigkante,
seine Gedanken schweifen noch immer durch entfernte Lande.
Wohin seine große Liebe ihm entschwand,
er hoffte darauf, dass sie ihn wieder fand.

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