Der Brief an eine unerreichte Persönlichkeit (März 2005)


Er sitzt an seinem kleinem Tisch.
Das Fenster spendet ein wenig Licht.
Sein Teller – nur noch Gräten, die Reste von einem Fisch.
Aus seinen Gedanken bekommt er sie einfach nicht.

Selbst hier denkt er noch immer an sie.
Er steht auf, nur um sich erneut zu setzen.
Er möchte etwas schreiben, nur weiß er nicht wie.
Investiert wird hier viel Zeit, denn Liebe lässt sich nicht hetzen.

Draußen steht ein schon sehr alter Baum,
Betrachtet durch die matten, milchigen Fensterscheiben.
Er blickt dahin und versinkt in einen Traum.
So fing er an, seine Gedanken aufzuschreiben.

Wie sie so da saß und ihm sein Leben füllte.
Wie sie ihn anblickte und ihn stärkte.
Sie ihm seine eigene Welt verhüllte.
Ob sie das von selber bemerkte?

Im Traum von einer lustigen Unternehmung,
Ein Ausflug hinaus in die große, weite Welt.
Allein der Gedanke genügt für den Schwung.
So zaubert sie ihm ein Lächeln, welches den ganzen Tag hält.

Im seinem Kopf schwirrt noch eine Melodie.
Ein Tanz – ein Blick – aber nicht das wahre Wort.
Zwei die sich trafen, vereint durch Harmonie.
Das erste Treffen, welch ein vollkommener Ort.

Immer in der Hoffnung nach einem neuen Brief.
Ein Leben mit der Angst, dass sie ihn vergisst.
Ging auf dem letztem Weg auch nur nichts schief.
Wie sehr er sie doch jeden Augenblick vermisst.

Sorgfältig schrieb er dieses Pergament zu Ende.
Drückt es fest an sich und atmet tief ein.
Ein Blick fällt auf seine zitternden Hände.
Diese Zeilen werden wohl für immer seine Eigenen sein.

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