Der erste Schnee (31.10.07)

Das letzte Laub liegt noch im Rinnstein der Straßen.
Der Wind pfeifft die letzten spätsommerlichen Töne.
Die Dunkelheit kriecht nun auch in größere Gassen.
Und vom Herbst weicht jede Farbe – das restliche Schöne.

Der kühle Wind und mein Gesicht prallen aufeinander

und ich hinterlasse meine Spuren im Schnee.
Während ich so vor mich hin wander‘
lässt Väterchen Frost gefrieren auch den kleinen See.

Weiße Flocken bedecken inzwischen Berg und Tal.

Und der Winter seine Blumen an unsere Fenster malt.
Kinderhände formen die weiße Masse zu einem Ball.
Den Kleinen wird es scheinbar niemals kalt.

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Laterne (08.10.07)

Verschluckt von den Fängen der Dunkelheit
ist der Boden schon nicht mehr zu erkennen.
Im Angesicht von Raum und Zeit
ist ihre Länge nicht genau zu nennen.
Förmlich schwebend in ihrer eigenen Welt.
Gerade so, als ob es ihr gefällt.

Allein und einsam. Es stand am Bahndamm.
Im Zug sitzend ich das Gebilde erblickend
und das Licht der Nacht zur Kenntnis nahm.
Dieser Anblick – einfach entzückend.
Wie diese Laterne majestetisch in die Höhe ragt
Und die Farbe des Abends an ihren Füßen nagt.

Welch‘ Künstler sich solch einer Malerei bedient,
den Pinselstrich des Versteckens vollzog
und verbarg was nun in der Dunkelheit miemt.
Des Lebens Schattenseiten oder des Elends pechschwarzer Sog?
Oder verspielte sich nur die Mutter in des Tages Zeit?
Bestimmt – Es war für die Nacht inzwischen soweit.

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