Ausgesetzt (31.01.05)


Triste dunkle Straßenlandschaft.
Arme junge Opfer – wenig Lebenskraft.
Ihr Zuhause ist die Straße.
Leben in der Menschenmasse.

Eine Chance fürs spät’re Leben.
Dieser Weg ist ihm vergeben.
Und vielleicht das Recht auf Bildung.
Dazu fehlt ihr der nötige Schwung.

Elternlose Zukunftspläne.
Hausungen und Sägespäne.
Bettelarm und hoffnungslos
Schmutz’ges Hemd – zerfetzte Hos‘.

Diese Opfer ohne Wunsch.
Fragen nicht nach großem Punsch.
Wollen nur geborgen sein.
Bleiben doch auf ewig allein.

Wer hat ihnen sowas angetan?
Gab dem Leben diesen falschen Plan?
Starkverarmte kranke Wesen.
Diese Eltern ohne Spesen.

Trifft nur diese Wesen Verantwortung.
Vielleicht liegen wir falsch mit uns’rer Beschuldigung.
Die wahre Schuld liegt auch bei mir.
Kaufe jede Ware, Nahrung, Tier.

Die wahre Schuld liegt bei uns Reichen.
Müssen nicht uns nur das Nötigste erschleichen.
Das Geld das geht in unser Wohl.
Die Menschen bräuchten es für ihren Kohl.

Das Leben nun für sie verloren.
Sie werden niemals neu geboren.
Sie sterben einsam, sterben leise.
Nur für uns beginnt die Reise.

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