Der Träumer (18.05.06)

Gefesselt in seiner eigenen Welt,
ein Gefühl, das etliche Wünsche ihm erfüllt.
Die Augen geschlossen, der Ausdruck zufrieden,
unsortierte Gedanken – alle verschieden.

Ein kleiner Junge ihm entgegen kam,
sofort er die Verfolgung aufnahm.
Durch dunkle Wälder auf engen Wegen,
nicht ein Mensch kam ihm entgegen.

Auf einer Wiese an des Königins Palast
hielt der kleine Läufer Rast.
Doch als der Verfolger um die Ecke bog,
der Junge auf einer Wolke ihm entflog.

Vor ihm stand nur in voller Pracht
die Königin – das Szepter verriet ihre Macht.
Sie bot ihm an ein neues Leben
auf anderen, interessant verzweigten Wegen.

Ganz langsam schloss er seine Lider
und fand als er sie öffnete sich wieder
auf seinem Bett in einem Raum.
Herausgerissen aus dem Traum.

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Kindertränen (11.05.05)

Unverstanden sitzt sie allein hier im dunklen Garten.
Grübelt über die Welt und denkt sich „Was für ein Leben“.
Alle sagen, sie hat das ganze Leben noch vor sich – sie soll warten.
Gibt es doch mehr als nur einen Blick nach rechts und links anzustreben.
Verloren in ihrer eigenen Welt, mit traurig trüben Blick.

Der Tag ist düster, alle beisammen in einem engen Zimmer.
Ein leiser, sogar fast stummer Schrei dringt aus der Ecke.
Der Vater erhebt sich und gebietet: „Schluss mit dem Gewimmer“.
Doch nicht allein das Wort gab den Ton.
So blickt das Kind schweren Kopfes an die Decke.

Auf einer Straße sprach er zu ihr mit lieben, netten Worten.
Zog sie sanft in sein Auto und fuhr mit ihr in sein Reich.
öffnete ihr mehrere tausend Pforten.
Sie wurde aber trotz aller Versuche nicht weich.
Sie zog sich zusammen und es überkam sie eine fröstelnde Kälte.

Ein vertuschtes Elend meist auch im privaten Bereich,
wird selten erkannt und viel zu oft verschwiegen.
Die Täter sehen es als Befriedigung oder gar einen Streich.
Verstecken ihre Straftat hinter all den verbotenen Intrigen.
Doch selbst die öffentlichen Verbrechen werden viel zu oft einfach hingenommen.

Anfangs nur kostümierte Menschen, mit einer Waffe in der Hand.
Nun schon rollen Kettenfahrzeuge durch unsere Vorgärten.
Zerstören Kästen – früher noch gefüllt mit Sand.
Er war auch noch klein – zu schwer als sie ihm das erklärten.
Seine Traurigkeit drückte er fest in seinen Teddy hinein.

Kinder, die weinen und sich nicht wehren.
Ältere zerstören hier Leben – ganz ohne die alten Ehren.
Solange diese dicken schweren Tränen fließen
und Menschen weiterhin ihr Blut vergießen,
solange wird auch diese Welt in einem Meer aus Tränen leben.
Solange bis sich diese grausamen Menschen endlich ergeben.

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Schief gelaufen (07.05.05)

Nicht, wie in seiner eigenen Haut zu sein.
Und ab diesem Tag nun auch nicht mehr allein.
So strebte man nach dem, was man nie erreichen konnte.
Hingegen sich der allerbeste Freund im Süden sonnte.

Alles aufzugeben was man hatte,
alles neu zu beginnen, das wollte er schwören.
Er bekam nur noch n Korb oder doch ne Platte.
Genau das, wollte er dann aber garnicht hören.

In einer Welt, wo Tränen Meere füllten,
Wo Gefühle ganze Gedichte schrieben.
In einer Zeit, wo er das Leben zu begreifen begann,
stellte er die Fragen: Warum? und Wann?

Es wuchs die Hoffnung, die sich allzu schnell zerstörte.
Nie wieder ein Liebesgedicht zu schreiben, er sich schwörte.
Er begriff nie ganz, warum sie ihn nicht akzeptierte, wie er war.
Am Ende vielleicht doch nur Einer aus einer großen Schar?

Nach einer Woche der Trauer, die Aufräumarbeiten begannen.
Obgleich ihm schwere, dicke Tränen über die Wangen rannen.
In Trauer ließ er nicht ganz von seinen Gedanken.
Wies sie ihn ein erneutes Mal in seine Schranken.

Auch dieses Mal warf es ihn erneut aus seiner Bahn.
Er ließ aber wieder nicht von seinem Wahn.
Sie wollte oder konnte nicht verstehen.
Er wollte für die ganze Zeit nur zu ihr stehen.

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