Herbstgefühle (17.10.09)

In jeder noch so kleinen Regenpfütze seh ich dein Gesicht,
und auch wenn der Wind weht, vergess ich dich nicht,
denn er trägt hinüber deines Parfümes Duft.
Und doch wartet vor mir nur eisige Luft.
Besonders in dieser schon so bitterkalten Jahreszeit,
sehn‘ ich mich nach ein bisschen mehr Zweisamkeit.

Wie gern würde ich jetzt deinen warmen Körper spüren,
deine Füße zu einem romantisch umschlungenen Tanze führen
und bei einem Spatziergang im eisigen Herbstregen
würde ich meinen langen Arm um deine Schultern legen.
Besonders in dieser verregneten Jahreszeit,
sehn‘ ich mich nach ein bisschen mehr Zeit zu zweit.

Und wenn dein Haar dir in die Augen fällt,
schieb ich es zurück, dass es dir hält
den Blick frei auf unser gemeinsames Leben
danach und nicht nur du vermisst mich eben
in dieser bunten, herbstgrauen Jahreszeit.
Oh wär es zu dir nur doch nicht so weit.

So such ich allein nach dem rechten Weg noch,
schau traurig zum Himmel und empfinde doch,
dass etwas unsere beiden Herzen verbindet
und dieses Etwas nicht so schnell entschwindet.
Denn in dieser so trostlosen, einsamen Zeit
macht sich unsere Liebe für ihre Gefühle bereit.

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Bahnsteigkante (14.10.09)

Die Beine baumeln nun den Schienen entgegen,
der Zug ist weg, verschwindend auf eigenen Wegen.
Ein letztes Quietschen der Räder – ein Klagegeschrei
und es reißt mir fast mein kleines Herz entzwei.

Vor meinen Augen leuchtet noch immer das letzte Gemälde
von ihrem Gesicht und dem Weg den sie wählte.
Ihre Tränen laufen wie warmes Blei über ihre Wangen,
denn Sie und ihre Gefühle sind hinter dieser Scheibe gefangen.

Gefangen für nur einen kleinen Moment in der Unendlichkeit,
und dennoch kommt schon das Heimweh, das Problem ist die Zeit,
die nicht möchte verfließen, wie bis zu diesem einen Tag.
Und ich weiß, dass es nicht nur an dem so schönen Wetter lag.

Die Hand rutschte hinfort, als der Zug zu fahren begann
und auch über mein trauriges Gesicht die eine heiße Träne rann,
welche wenig später auf dem tristen, kalten Bahnsteig zerbrach.
Er musste sich setzen, gleich einen Moment danach.

Und so sitzt er noch immer – allein – an der Bahnsteigkante,
seine Gedanken schweifen noch immer durch entfernte Lande.
Wohin seine große Liebe ihm entschwand,
er hoffte darauf, dass sie ihn wieder fand.

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