Mach einfach weiter (30.04.05)

Wissen was wird, reicht nicht um voranzukommen.
Eh du was erreichst, liegst du da – benommen.
Wenn du wieder aufstehst und ehe du realisierst,
siehst du ein, dass du nie ein richtig Großer wirst.

Doch gerade das ist der Moment, der dich aufbaut.
Der Moment, wo gerade keiner an dir aufschaut.
Diese Zeit, ganz mit dir allein.
Wird am Ende nicht nur die Entscheidende sein.

Der Schweiß, der tropft nicht nur, er fließt.
Auch wenn mal einer direkt ins Gesicht dir hinein nießt.
Du kämpfst und kämpfst gerade nur für dich.
Verträgst jeden Seitenhieb und jeden Stich.

Von der Belastung nicht nur auf körperlichen Bahnen,
können die Anderen hier recht herzlich wenig ahnen.
Das Ziel vor Augen – egal wie schwer.
Du gibst nicht auf oder sagst du kannst nicht mehr.

Wenn alle schon sagen „Gib auf, es hat keinen Sinn“.
Läufst an ihnen vorbei und schaust nicht zu ihnen hin.
Du nimmst dir einfach worauf du hast gewartet.
Du bist am Ziel – und ein neues Projekt, das startet.

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Einen Menschen restaurieren (27-04-05)

Es blättert schon die äußere Haut ab von der Gestalt.
Dieses Bild ist schon lang nicht mehr wie gemalt.
In der Panik seine letzte Stunde läutet.
Fast so als ob er nicht mehr ganz so viel bedeutet.

Auch ein Mensch kommt einmal in die Situation.
Da schenkt ihm das Leben nicht mehr den verdienten Lohn.
Auch möchte er wie solch eine Statue wechseln die alte Haut.
Es zu sagen hat er sich noch nicht getraut.

Wie er versucht dem Leben zu entrinnen.
Und seinen eigenen großen Faden zu spinnen.
so merke ich, dass ich auch gefangen bin.
Von Kopf bis Fuß, von der Ferse bis zum Kinn.

Ein Mensch lässt sich nicht so einfach ausbessern.
Nicht ganz so einfach, wie eben mal die Blumen zu wässern.
Man arbeitet an Charakter, am Aussehen und der Seele.
Viel zu viel, was nicht nur ich hier garnicht empfehle.

Ein Mensch bleibt der Mensch, stets der er ist.
Auch wenn du nicht dieser Überzeugung bist.
Die Natur und das Ehrliche im Menschen
Ist genau das, was sich viele Träumer wünschen.

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Nur noch eine Ruine (24.04.05)

Die alten Mauern weinen vor sich hin.
Die Zeit nahm dem Häuschen jeden Zweck und jeglichen Sinn.
Nun steht da eine Ruine wo einst noch Menschen wohnten.
Sie von ihrer Arbeit entspannten und sich mit Freizeit belohnten.

Ich bin nun ein alter Mann.
Bestaune dieses Gemäuer – schau es mir voll Erfurcht an.
Die schöne Zeit die wir hier verbrachten.
In der wir so viel Mist miteinander machten.

Du hingst das Bild falsch herum am Nagel auf.
Ich lief im Kreuzfüßlergang die Treppen rückwärts rauf.
Wir empfingen auch manch ganz unrühmliche Gast.
Erledigten unsere Aufgaben mal ganz ohne Hast.

Genau so bekamen diese Mauern das Leben.
Heute sind da nur noch Wände und diese Spinnweben.
Trostlos und verlassen liegt der Hof hier da.
Nicht nur mit einer Träne ich in die Vergangenheit sah.

Zu einer Zeit der Grausamkeit und des Elends wurden wir von diesem Ort getrennt.
Nur schade, dass außer uns niemand mehr dieses schöne Fleckchen Erde hier noch kennt.
Die Kinder spielen vor meinen Augen noch im Sand.
So gingen wir damals, zusammen Hand in Hand.

Nach einer Zeit des Leidens bekam uns das Leben in der Stadt.
Jedoch wurde weder ich noch du so richtig satt.
Man lebte, aber seit fortan nicht mehr in einer Welt.
Versteifte sich zunehmend auf den Erfolg und das Geld.

Du verstarbst und ich trauerte Nacht um Nacht.
Kann es nicht mehr verstehen, wenn ein Mensch noch lacht.
Zum Gedenken und zu der Erinnerung kam ich zurück an diesen Ort.
Nun treibt mich von hier gar nichts mehr fort.

Mein neues altes Leben begann, wenn auch nur allein.
Nun fühl ich mich dafür endlich wieder wie daheim.

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Die schöne Zeit ist vorbei (21.04.05)

Allein und verlassen sitzt er da am Straßenrand.
Der Kopf liegt quer über dem Arm und der Hand.
Große schwere Tränen rinnen ihm übers Kinn.
Die letzten Worte von ihr unter Garantie kein großer Gewinn.

Sie war nervlich und gedanklich vielleicht auch nicht ganz im Reinen.
Fühlte sich gefangen zwischen großen und den kleinen Leinen.
Woran lag es, dass sie sich nicht traute?
War er es selber, der das schöne große Leben verbaute.

Eine neue Zeit und schwere Stunden haben ihm viele prophezeit.
Nützt ihm nichts – er plädierte auf ein Leben zu zweit.
Stattdessen lebt er nun mit einem Schatten von seinem eigenem Ich.
Ständig fragt er sich: „Warum mag sie mich denn nich?“

So steht er nach ein paar Wochen wieder alleine in der weiten Welt.
Ein schwerer Stein, der auch nicht mehr von seinem Herzen fällt.
Er ist enttäuscht von sich und der Welt.
Liegt es an ihm, dass er keinem gefällt?

Genau in diesem Moment rafft er sich auf und nimmt das Leben in die Hand.
Geht wieder raus in die Welt und besucht manch wunderschönen Strand.
Er genießt die Sonnenstrahlen auf seiner noch zerknitterten Haut.
Es gibt ihm Kraft, ein Kraft, die ihn aufbaut.

Nicht alles an dieser traurigen Liebe war aber schlecht.
Nur die Welt war am Ende nicht ganz gerecht.
So weiß er nun, manchmal kann man es eben doch wagen.
Bloß weiß er nun nicht, kann ich je wieder eine Frau danach fragen?

Nach einer durchgemachten Nacht und dem 4. Bier
merkt er, das ist nicht das wahre Leben hier.
So nimmt er das Leben in die Hand und beginnt zu verstehen.
In Zukunft soll nun ein ganz anderer Wind hier wehen.

Nach ein paar Wochen geht es ihm schon fast wieder gut.
Dank seinen Freunden schöpfte er neuen Mut.
Sie halfen ihm schon aus manch schwerer Zeit.
Sie stehen auch schon für das nächste Problem bereit.

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Stehaufmännchen (19.04.05)

Kein Graben ist für dich zu tief.
Kein Turm auch nur ansatzweise zu schief.
Kein Ozean ist für dich zu weit.
Nicht mal das Leben wird dir zu leid.

Kämpfst dich durch jede kleine Schwierigkeit.
Ist ein Freund in Not, so stehst du schon bereit.
Jederzeit gibt es ein aufmunterndes Wort.
Egal zu welcher Zeit – egal an welchem Ort.

Mit Optimismus erreichst du gar viel.
Verpasst hast du bis jetzt kaum ein Ziel.
Was du dir vornimmst – dir auch stets gelingt.
Ein jeder Vergleich auch kein bisschen hinkt.

Durch deine Worte hast du schon viel bewirkt.
Dem Ein und dem Anderen in seinem Handel bestärkt.
Man fragt dich gern und oft um Rat.
So hilfst du oft und gern mit Tat.

Die Freude am Leben ist dir ins Gesicht geschrieben.
Ein Lächeln und das zum Verlieben.
Nach jedem Rückschlag stehst du wieder auf.
So das ich dich „Stehaufmännchen“ tauf.

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Schenk mir einen Tanz (02.04.05)

Ein leises Geräusch kommt da von den Boxen her.
Meine Beine fliegen über den Boden – gar nicht schwer.
Ich bitte dich – Komm, schenk mir einen Tanz.
Du lehnst nicht ab, glauben tue ich es noch nicht ganz.

Der Anfang ist doch ein wenig behände.
Ein bisschen plump, wie ich dich wende.
Doch du bleibst geduldig und sagst kein Wort.
Genau aus dem Grund will ich hier nicht fort.

Doch schon nach den ersten 5 Schritten, da wird es besser.
So tanzen, kann sonst nur der Regen auf dem Gewässer.
Wir fliegen förmlich hin und her.
So zu tanzen, dass ist ganz schön schwer.

Der erste Song geht gerade zu Ende.
Ich blick‘ auf dein Gesicht und deine verschwitzten Hände.
Eine kurze Pause – ich sehe du willst nochmal.
Den Gefallen will ich dir erfüllen – ganz ohne Qual.

Und schon wirds feurig – wir umarmen uns nicht nur ganz.
Das wird perfekt, wie ein Spiel statt nur ein Tanz.
Es ist förmlich wie ein Tanz auf einem Vulkan.
In dein Ohr flüster‘ ich dir meinen Plan.

Du siehst mich an, ich blickst zurück.
In deinen Augen spiegelt sich mein Glück.
Und schon wieder erklingt ein neuer Song.
Für die nächste Runde erklingt ein neuer Gong.

Schon 2 Stunden haben wir nun Spaß.
Ich ließ mich fallen und liege wie auf Gras.
Du hieltest mich fest zwischen deinen Fingern.
Gabst mir die Ruhe, nahmst mir das Schlingern.

Doch wie auch bei jedem Abend muss es ein Ende geben.
Wir beide werden von nun an weiter zusammen leben.
Ausgehend von einem Tanz entwickelt sich für uns eine ganz neue Zeit.
Wir beide sind von nun an für immer zu zweit.

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