Sommersonne – Kapitel 1 – Ungewollter Überfall

Christian, Flo und Niko wanderten eines späten Nachmittags durch die noch vor Wärme knisternde Altstadt. Hier und da lag der Geruch von Schweiß förmlich in der Luft. Von einigen Dächern blitzte etwas voreilig schon die Reklame herunter. Eigentlich war ja ein Trip in eine altbekannte Disco geplant. Doch heute frohlockte der weite Teich am Rande der Stadt. So verabredeten sich die drei für um 7 an der Bushaltestelle „Am See“. Man trennte sich vorerst und jeder ging seinen eigenen Weg. Niko wanderte entlang einer stark befahrenen Straße daher. Rechts bog er dann ab in einen weitläufigen Park. Er kam öfter hierher, um nachzudenken. So blickte er gen Himmel und fing an über Gott und die Welt zu philosophieren. So drehten sich seine Gedanken um die Vollkommenheit der Natur und wie perfekt doch alles sei. RUMS. Er stieß gegen etwas. Es riss ihn förmlich aus seinem Denken. Ein leiser hoher Ton signalisierte ihm, dass er wohl ein weibliches Wesen über den Haufen gerannt haben musste. „Tut mir unheimlich Leid“, stammelte er gerade noch so hervor. Entgegen kam ihn nur ein breites Grinsen. „Ist was?“ wurde ihm von diesem kecken Etwas entgegen geworfen. „Ist ein extrem schlechter Anmachversuch, falls du etwas derartiges bei mir bezwecken wolltest.“ – „Nunja eigentlich war ich ja mit Nachdenken beschäftigt, obwohl, wenn ich mir es recht überlege, ich bin immer noch damit beschäftigt.“ – „Muss ja was ganz Wichtiges sein, wenn du einfach so ein Mädchen, wie mich über den Haufen rennst.“ – „Naja, darüber denke ich gerade nach“ und konnte sich ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. „Kann ich mich vielleicht bei dir irgendwie revanchieren?“ kam es ihm nun doch ganz locker von der Zunge.“ – „Ich habe heute abend noch nichts vor. Vielleicht kannst du an dem nun angestoßenen oder sollte ich besser umgestoßenen Tag doch noch etwas retten“. Ihr Grinsen wurde immer breiter und auch Niko begriff, dass die Situation doch wohl nicht so katastrophal schien, wie es bisher den Anschein hatte. Mhh einerseits war ja die Grillparty am See. Andererseits saß da grad die Chance seines Lebens. Wieso dann nicht beides miteinander verknüpfen. „Heute Abend um sieben am See?“ – „Wohl durch und durch der Romantiker, was?“ Er half ihr noch beim Aufstehen. Sie folgte seiner Einladung. Sie drehte sich um und war schon förmlich im Begriff zu gehen. Da legte sie noch einmal den Kopf zurück und flüsterte ihm zu: „Ich heiße im Übrigen Sophia“. Mit breitem Grinsen ging sie davon. Und auch Niko hatte noch einiges zu erledigen.

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Ein Buch, das Leben heißt (15.06.05)

Ganz verstaubt – fast ungelesen
steht es zwischen vielen Gleichgesinnten.
Scheint fast als berichte es über weit entfernte Wesen,
denn in dem Regal steht es doch ganz hinten.
Bücher, die wichtigsten Zeugen unserer Zeit.

Ganz allein, durch einen dunklen Gang.
Verirrte sich ein kleiner Junge hierher.
Wandelte zwischen zwischen den riesigen Bergen entlang,
irrte mal hier mal dort, streifte wieder kreuz und quer.
Immer auf der Suche nach dem einen Buch.

Dann erblickte er doch, durch viele Bruchstücke
von Meisterwerken hindurch, ein Schriftstück von ganz anderer Natur.
Entnommen aus dem Meer von Buchstaben – zurück blieb eine Lücke.
So schlug er auf, was einst geschrieben von Menschenhand nur.
Und begann zu lesen.

Auf schwere Seiten steht geschrieben,
vom Leben, dass nicht einfach ist geblieben.
Erzählt wird hier kein Märchen oder einfache Geschicht.
Dies rückt das Verfasste nur in ein verfälschlichtes Licht.
Denn das Leben schreibt die wahren Geschichten.

In einer Zeit des Elends und der Grausamkeit.
Hielt man zusammen, wie in trauter Zweisamkeit.
Bestritt den schweren Weg in traurigster Zeit gemeinsam,
So fühlte man doch in freier Zeit sehr einsam.
Auch die traurigen Kapitel lassen auf Besserung hoffen.

So stand man durch, den schweren Augenblick.
Heute blickt man gerne in die alte Zeit zurück.
Gedenkt und erinnert – was ist geblieben?
Sind wir an der Zahl wirklich noch Sieben?
Die Zeit und ihr Spiel mit unseren Gedanken.

Feste feiern und Freude versprühen.
Zeigen, wer man ist und innerlich aufblühen.
Man reift den innerlichen und ein wenig auch
den äußerlichen Weg – das Gefühl, das schenkte uns der Bauch.
So genießet man die schöne Zeit, die einem bleibt.

Voller Spannung und vom Inhalt überrollt,
ließt unser Jüngling immer noch – ungewollt.
Tauchte ab in doch allzu private Sphären,
so etwas zu lesen – wohl eine der größten Ehren.
Voller Ehrfurcht nun, das Buch klappt zu.
Und nur der Staub vom Rücken bleibt zurück.

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Der Träumer (18.05.06)

Gefesselt in seiner eigenen Welt,
ein Gefühl, das etliche Wünsche ihm erfüllt.
Die Augen geschlossen, der Ausdruck zufrieden,
unsortierte Gedanken – alle verschieden.

Ein kleiner Junge ihm entgegen kam,
sofort er die Verfolgung aufnahm.
Durch dunkle Wälder auf engen Wegen,
nicht ein Mensch kam ihm entgegen.

Auf einer Wiese an des Königins Palast
hielt der kleine Läufer Rast.
Doch als der Verfolger um die Ecke bog,
der Junge auf einer Wolke ihm entflog.

Vor ihm stand nur in voller Pracht
die Königin – das Szepter verriet ihre Macht.
Sie bot ihm an ein neues Leben
auf anderen, interessant verzweigten Wegen.

Ganz langsam schloss er seine Lider
und fand als er sie öffnete sich wieder
auf seinem Bett in einem Raum.
Herausgerissen aus dem Traum.

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Kindertränen (11.05.05)

Unverstanden sitzt sie allein hier im dunklen Garten.
Grübelt über die Welt und denkt sich „Was für ein Leben“.
Alle sagen, sie hat das ganze Leben noch vor sich – sie soll warten.
Gibt es doch mehr als nur einen Blick nach rechts und links anzustreben.
Verloren in ihrer eigenen Welt, mit traurig trüben Blick.

Der Tag ist düster, alle beisammen in einem engen Zimmer.
Ein leiser, sogar fast stummer Schrei dringt aus der Ecke.
Der Vater erhebt sich und gebietet: „Schluss mit dem Gewimmer“.
Doch nicht allein das Wort gab den Ton.
So blickt das Kind schweren Kopfes an die Decke.

Auf einer Straße sprach er zu ihr mit lieben, netten Worten.
Zog sie sanft in sein Auto und fuhr mit ihr in sein Reich.
öffnete ihr mehrere tausend Pforten.
Sie wurde aber trotz aller Versuche nicht weich.
Sie zog sich zusammen und es überkam sie eine fröstelnde Kälte.

Ein vertuschtes Elend meist auch im privaten Bereich,
wird selten erkannt und viel zu oft verschwiegen.
Die Täter sehen es als Befriedigung oder gar einen Streich.
Verstecken ihre Straftat hinter all den verbotenen Intrigen.
Doch selbst die öffentlichen Verbrechen werden viel zu oft einfach hingenommen.

Anfangs nur kostümierte Menschen, mit einer Waffe in der Hand.
Nun schon rollen Kettenfahrzeuge durch unsere Vorgärten.
Zerstören Kästen – früher noch gefüllt mit Sand.
Er war auch noch klein – zu schwer als sie ihm das erklärten.
Seine Traurigkeit drückte er fest in seinen Teddy hinein.

Kinder, die weinen und sich nicht wehren.
Ältere zerstören hier Leben – ganz ohne die alten Ehren.
Solange diese dicken schweren Tränen fließen
und Menschen weiterhin ihr Blut vergießen,
solange wird auch diese Welt in einem Meer aus Tränen leben.
Solange bis sich diese grausamen Menschen endlich ergeben.

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Schief gelaufen (07.05.05)

Nicht, wie in seiner eigenen Haut zu sein.
Und ab diesem Tag nun auch nicht mehr allein.
So strebte man nach dem, was man nie erreichen konnte.
Hingegen sich der allerbeste Freund im Süden sonnte.

Alles aufzugeben was man hatte,
alles neu zu beginnen, das wollte er schwören.
Er bekam nur noch n Korb oder doch ne Platte.
Genau das, wollte er dann aber garnicht hören.

In einer Welt, wo Tränen Meere füllten,
Wo Gefühle ganze Gedichte schrieben.
In einer Zeit, wo er das Leben zu begreifen begann,
stellte er die Fragen: Warum? und Wann?

Es wuchs die Hoffnung, die sich allzu schnell zerstörte.
Nie wieder ein Liebesgedicht zu schreiben, er sich schwörte.
Er begriff nie ganz, warum sie ihn nicht akzeptierte, wie er war.
Am Ende vielleicht doch nur Einer aus einer großen Schar?

Nach einer Woche der Trauer, die Aufräumarbeiten begannen.
Obgleich ihm schwere, dicke Tränen über die Wangen rannen.
In Trauer ließ er nicht ganz von seinen Gedanken.
Wies sie ihn ein erneutes Mal in seine Schranken.

Auch dieses Mal warf es ihn erneut aus seiner Bahn.
Er ließ aber wieder nicht von seinem Wahn.
Sie wollte oder konnte nicht verstehen.
Er wollte für die ganze Zeit nur zu ihr stehen.

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Mach einfach weiter (30.04.05)

Wissen was wird, reicht nicht um voranzukommen.
Eh du was erreichst, liegst du da – benommen.
Wenn du wieder aufstehst und ehe du realisierst,
siehst du ein, dass du nie ein richtig Großer wirst.

Doch gerade das ist der Moment, der dich aufbaut.
Der Moment, wo gerade keiner an dir aufschaut.
Diese Zeit, ganz mit dir allein.
Wird am Ende nicht nur die Entscheidende sein.

Der Schweiß, der tropft nicht nur, er fließt.
Auch wenn mal einer direkt ins Gesicht dir hinein nießt.
Du kämpfst und kämpfst gerade nur für dich.
Verträgst jeden Seitenhieb und jeden Stich.

Von der Belastung nicht nur auf körperlichen Bahnen,
können die Anderen hier recht herzlich wenig ahnen.
Das Ziel vor Augen – egal wie schwer.
Du gibst nicht auf oder sagst du kannst nicht mehr.

Wenn alle schon sagen „Gib auf, es hat keinen Sinn“.
Läufst an ihnen vorbei und schaust nicht zu ihnen hin.
Du nimmst dir einfach worauf du hast gewartet.
Du bist am Ziel – und ein neues Projekt, das startet.

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Einen Menschen restaurieren (27-04-05)

Es blättert schon die äußere Haut ab von der Gestalt.
Dieses Bild ist schon lang nicht mehr wie gemalt.
In der Panik seine letzte Stunde läutet.
Fast so als ob er nicht mehr ganz so viel bedeutet.

Auch ein Mensch kommt einmal in die Situation.
Da schenkt ihm das Leben nicht mehr den verdienten Lohn.
Auch möchte er wie solch eine Statue wechseln die alte Haut.
Es zu sagen hat er sich noch nicht getraut.

Wie er versucht dem Leben zu entrinnen.
Und seinen eigenen großen Faden zu spinnen.
so merke ich, dass ich auch gefangen bin.
Von Kopf bis Fuß, von der Ferse bis zum Kinn.

Ein Mensch lässt sich nicht so einfach ausbessern.
Nicht ganz so einfach, wie eben mal die Blumen zu wässern.
Man arbeitet an Charakter, am Aussehen und der Seele.
Viel zu viel, was nicht nur ich hier garnicht empfehle.

Ein Mensch bleibt der Mensch, stets der er ist.
Auch wenn du nicht dieser Überzeugung bist.
Die Natur und das Ehrliche im Menschen
Ist genau das, was sich viele Träumer wünschen.

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Nur noch eine Ruine (24.04.05)

Die alten Mauern weinen vor sich hin.
Die Zeit nahm dem Häuschen jeden Zweck und jeglichen Sinn.
Nun steht da eine Ruine wo einst noch Menschen wohnten.
Sie von ihrer Arbeit entspannten und sich mit Freizeit belohnten.

Ich bin nun ein alter Mann.
Bestaune dieses Gemäuer – schau es mir voll Erfurcht an.
Die schöne Zeit die wir hier verbrachten.
In der wir so viel Mist miteinander machten.

Du hingst das Bild falsch herum am Nagel auf.
Ich lief im Kreuzfüßlergang die Treppen rückwärts rauf.
Wir empfingen auch manch ganz unrühmliche Gast.
Erledigten unsere Aufgaben mal ganz ohne Hast.

Genau so bekamen diese Mauern das Leben.
Heute sind da nur noch Wände und diese Spinnweben.
Trostlos und verlassen liegt der Hof hier da.
Nicht nur mit einer Träne ich in die Vergangenheit sah.

Zu einer Zeit der Grausamkeit und des Elends wurden wir von diesem Ort getrennt.
Nur schade, dass außer uns niemand mehr dieses schöne Fleckchen Erde hier noch kennt.
Die Kinder spielen vor meinen Augen noch im Sand.
So gingen wir damals, zusammen Hand in Hand.

Nach einer Zeit des Leidens bekam uns das Leben in der Stadt.
Jedoch wurde weder ich noch du so richtig satt.
Man lebte, aber seit fortan nicht mehr in einer Welt.
Versteifte sich zunehmend auf den Erfolg und das Geld.

Du verstarbst und ich trauerte Nacht um Nacht.
Kann es nicht mehr verstehen, wenn ein Mensch noch lacht.
Zum Gedenken und zu der Erinnerung kam ich zurück an diesen Ort.
Nun treibt mich von hier gar nichts mehr fort.

Mein neues altes Leben begann, wenn auch nur allein.
Nun fühl ich mich dafür endlich wieder wie daheim.

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Die schöne Zeit ist vorbei (21.04.05)

Allein und verlassen sitzt er da am Straßenrand.
Der Kopf liegt quer über dem Arm und der Hand.
Große schwere Tränen rinnen ihm übers Kinn.
Die letzten Worte von ihr unter Garantie kein großer Gewinn.

Sie war nervlich und gedanklich vielleicht auch nicht ganz im Reinen.
Fühlte sich gefangen zwischen großen und den kleinen Leinen.
Woran lag es, dass sie sich nicht traute?
War er es selber, der das schöne große Leben verbaute.

Eine neue Zeit und schwere Stunden haben ihm viele prophezeit.
Nützt ihm nichts – er plädierte auf ein Leben zu zweit.
Stattdessen lebt er nun mit einem Schatten von seinem eigenem Ich.
Ständig fragt er sich: „Warum mag sie mich denn nich?“

So steht er nach ein paar Wochen wieder alleine in der weiten Welt.
Ein schwerer Stein, der auch nicht mehr von seinem Herzen fällt.
Er ist enttäuscht von sich und der Welt.
Liegt es an ihm, dass er keinem gefällt?

Genau in diesem Moment rafft er sich auf und nimmt das Leben in die Hand.
Geht wieder raus in die Welt und besucht manch wunderschönen Strand.
Er genießt die Sonnenstrahlen auf seiner noch zerknitterten Haut.
Es gibt ihm Kraft, ein Kraft, die ihn aufbaut.

Nicht alles an dieser traurigen Liebe war aber schlecht.
Nur die Welt war am Ende nicht ganz gerecht.
So weiß er nun, manchmal kann man es eben doch wagen.
Bloß weiß er nun nicht, kann ich je wieder eine Frau danach fragen?

Nach einer durchgemachten Nacht und dem 4. Bier
merkt er, das ist nicht das wahre Leben hier.
So nimmt er das Leben in die Hand und beginnt zu verstehen.
In Zukunft soll nun ein ganz anderer Wind hier wehen.

Nach ein paar Wochen geht es ihm schon fast wieder gut.
Dank seinen Freunden schöpfte er neuen Mut.
Sie halfen ihm schon aus manch schwerer Zeit.
Sie stehen auch schon für das nächste Problem bereit.

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Stehaufmännchen (19.04.05)

Kein Graben ist für dich zu tief.
Kein Turm auch nur ansatzweise zu schief.
Kein Ozean ist für dich zu weit.
Nicht mal das Leben wird dir zu leid.

Kämpfst dich durch jede kleine Schwierigkeit.
Ist ein Freund in Not, so stehst du schon bereit.
Jederzeit gibt es ein aufmunterndes Wort.
Egal zu welcher Zeit – egal an welchem Ort.

Mit Optimismus erreichst du gar viel.
Verpasst hast du bis jetzt kaum ein Ziel.
Was du dir vornimmst – dir auch stets gelingt.
Ein jeder Vergleich auch kein bisschen hinkt.

Durch deine Worte hast du schon viel bewirkt.
Dem Ein und dem Anderen in seinem Handel bestärkt.
Man fragt dich gern und oft um Rat.
So hilfst du oft und gern mit Tat.

Die Freude am Leben ist dir ins Gesicht geschrieben.
Ein Lächeln und das zum Verlieben.
Nach jedem Rückschlag stehst du wieder auf.
So das ich dich „Stehaufmännchen“ tauf.

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