Eine neue Welt (09.04.06)

Wortlos schweigend, trauernd blicklos,
abgewendet jedem Glück.
Schritt in eine andere Welt
und kein Blick fiel noch zurück.

Sein Herz kam näher wonach es sehnte,
drang hinfort aus leblosen Sphären
und fand den Ort wonach es suchte.
Möge das Glück auf ewig währen.

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Lebenszug (09.04.06)

Langsam ruckend fährt er an
mein Zug – ähnlich einer Eisenbahn
Verlässt den Bahnhof alter Erinnerungen,
die einst vertrauten Gesichtern wurden entnommen.

Nebenan, immernoch des selben Abteils
durchbohrt mich mit dem Blick
ein vertrautes liebes Gesicht,
erkennt nur meine Absicht nicht.

Erfreuend an den fragenden Augenblicken
ließ ich mir ein Lächeln entlocken.
Bekam entgegnet von dem sanften Gemüt
das Zwinkern ihres Augenlids.

Man setzte fort die so wundervolle Reise.
Verblieb dennoch stumm, ruhig und leise.
Wollte man sich an die vertraute Schulter lehnen
und sich nach gemeinsamer körperlicher Wärme sehnen.

Der Clou war nun, der Zug hielt nie.
Zwei, die sich liebten, nicht fragend wie,
nutzten stets ihre Möglichkeiten
und halfen einander in schwierigsten Zeiten.

So wie sie dort saßen, wird niemand sie trennen
und wohl auch nie ihre innere Ruhe erkennen.

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Sternenschimmer (19.03.06)

Stand er einst am Rande einer Schlucht,
ganz tief in mitten einer finsteren Nacht.
Vom Augenwinkel rann nur eine Träne.
Wann hat er wohl das letzte Mal gelacht.

Ein Schweif, hinten am Horizont
brachte ihn hinfort vom düsteren Abgrund.
Welch ein faszinierend kleines Licht
zauberte Lächeln zurück auf seinen Mund.

So lebte er weiter, einen doch steinigen Weg,
blickte in viele Seen mit seinem Gesicht.
Und wann immer dieser Anblick ihm die Freude nahm
dachte er zurück an dieses seltsam anmutende Licht.

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An Dich Gedacht (19.01.06)

Stunden sitz ich vor einem leeren Blatt Papier
und blicke hindurch, sehe dich nicht.
Mich fröstelts, grad als ob ich frier.
Im Kopf – noch immer dein Gesicht.

Ich träum von dir und das nicht nur in einer Nacht.
Kaum vergeht eine Stunde, ohne ein Gedanke an dich.
Immer denk ich dran „Was sie wohl gerade macht“.
Der Traum mit dir – ich freue mich.

Ein Traum gemalt vom Pinsel meines Lebens.

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Schiffbruch (04.01.06)

Ein Kind das war den Göttern gleich,
mit weißen Flügeln zu den Ohren.
Es blickte in ein fremdes Reich,
Hoch oben noch, von seinen Toren.

Er sah ein Knäblein stranden
mit seinem kleinen Kahn.
Er sah es etwas härter landen,
so ihm fehlte nur ein Zahn.

Der Aufprall hart, die Landung schwer
der Rumpf war nun gebrochen.
Sein Vorratslager schwamm im Meer.
Was hat er denn verbrochen?

Sein Schmuck fiel eben in die Tiefe,
dann sank er auf den Grund.
Verloren auch die schönen Briefe
in dieser schweren Stund‘.

Die Kleider wurden nass und schwer
und zogen ihn zu Boden.
Doch dieses Knäblein wollte mehr.
Gefragt waren des Kindes Methoden.

Gestützt auf warmen Sonnenstrahlen
warf er ab die Kleider.
Zu spät kam er aus den Sandalen
Es war zu Ende – leider.

Der Engel flog zur Erde hinab.
Und küsste sanft den Knaben.
Schaute nun auf tränende Augen,
unter ihm, in einem Graben.

Später stand ein Knab am leeren Strand
Ein Amulett um seinen Hals,
Eine kleine Uhr in seiner Hand.
Weggeben würde er sie niemals.

Mit feuchtem Blick aufs Meer
fuhr er sich durchs Gesicht.
Sein Blick nun nicht mehr leer,
nur den Engel sah er nicht.

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Einsames Rendevouz (21.11.05)

Ein gedeckter Tisch, von Rosenblättern verziert,
der Schatten des Glases verziert den schönsten aller Stoffe,
Nur ein Blick, der sich wie im Nichts verliert.

Eine romantische Melodie verliert sich im Raum.
Unzählige Köstlichkeiten warten auf liebevolle Münder.
Immer noch lebt er in seinem eigenen Traum.

Vergeblich erwartend wächst in ihm ein Verdacht,
dass auch dieser Abend ihn in Einsamkeit verschlingt.
Bereits ein ganzes Jahr, ein Monat und eine Nacht.

So schenkt er sich ein, den reinsten Wein.
Trinkt einen Schluck und verfällt seinen Gedanken,
allein gelassen mit seiner Pein.

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Welt voller Leben (09.09.05)

Wer bringt die Wellen im Meer zum Brechen?
Wer zwingt Mücken dazu den Menschen zu stechen?

Wer lässt die Äpfel von den Bäumen fallen?
Wer sagt den Tönen von den Wänden zu hallen?

Wer schaufelt den ganzen Sand an unseren Strand?
Wer schiebt abends die Sonne von des Tellers Rand?

Wer schenkt dem Vögelchen morgens sein Zwitschern?
Wer zaubert auf die glücklichen Augen ein Glitzern?

Wer entscheidet in diesem Trubel zwischen Nehmen und Geben?
Und wer erweckt unsere Welt zum Leben?

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Unberührtes Land (27.08.05)

Völlig unberührt liegt dort der Felsen im Meer.

Die Sonne spielt mit den schroffen Kanten
und zaubert Schatten und unterschiedlichen Formen darauf.

Kein Baum erweckt diese Landschaft zum Leben,
aber dennoch kommt kein Gefühl von Trostlosigkeit auf.

Die Wellen wirken klein gegen diese mächtigen Gestalten.
Sie verlaufen sich sanft zu ihren Füßen.

Kein Kreuz auf den oberen Enden
zeugt von vergangenen Heldentaten ruhmreicher Bergsteiger.

Fast wie eine Sanddüne, so leicht
erhebt sich dieser gewaltige Steinberg aus den Fluten
und thront über dem Wasser.

Ein ünberührtes Fleckchen Land.

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Kind an Bord (27.08.05)

Über das Geländer gebeugt, so steht ein kleines Kind
und streckt die Nase immer weiter in den Wind.
Im Wasser entdeckt es den ersten Delfin.
Dort unten treibt eine Möwe im Wasser vor sich hin.

So fegt der Kleine ganz unbeschwert über die Gänge,
völlig unbeeindruckt von dem großen Gedränge.
Die schwingt vorsichtig auf und fällt hinter ihm wieder zu.
Ein etwas Größerer bettelt da vergeblich um Ruh‘.

Ein Freund flitzt los, unser Held gleich hinterher,
die Ruhe zu halten fällt ihm merklich schwer.
Nun planscht er im Pool laut rufend vor sich hin.
Diese Idee kam ihm gerade eben in den Sinn.

Völlig müde klettert er auf Muttis Schoß.
Nun plötzlich ist alles leise – Was ist da nur los?
Der Kleine drückt sich fest in ihre Schulter hinein,
macht die Äuglein zu und schläft ganz friedlich ein.

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An Deck (26.08.05)

Die Sonne steht halbhoch und verwöhnt mit wärmenden Strahlen.
Man blinzelt den vereinzelten Wolken entgegen
und wirft einen ersten Blick auf das Glitzern im Wasser.

An Deck weht der Wind frisch um die Nase,
da blüht jugendliches Abenteuerdenken auf.
Und ein kleiner Denker rettet seine Zettel vor dem Wasser.

Ob friedlich auf einer Matratze liegend,
oder weit über der Railing dem Meer zugewandt,
jeder tut das, wonach ihm der Sinn steht.

Wo das Wasser den Himmel berührt,
tauchen einzelne Fischerboote auf
und präsentieren stolz den Fang das Tages.

Ein großer Mann in weißer Uniform
weißt die kleinen tobenden Kinder auf die Mittagspause hin
und setzt sich verträumt in seinen Liegestuhl zurück.

Am anderen Ende des Schiffes erklingt
in den Wogen der frühabendlichen Brise
eine Gitarre und lässt das Abendprogramm beginnen.

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